Bosnien Frühling 2017 - Tag 1

von Karin Grütter (Kommentare: 0)

Ankommen an einem vertrauten Ort mit stiller Leuchtkraft

Es ist eisig kalt bei unserer Ankunft in Zagreb. Wir sind eine kleine Gruppe und fahren deshalb mit einem Mietauto nach Laktasi. Schon um vier Uhr ist es dunkel wie Abends um sechs und dann beginnt es auch noch zu regnen. Doch Bernadette und das Navi führen uns sicher zum Hotel, wo wir Anna, Gerhard und Cécile treffen. Während wir auf das Abendessen warten, stellt Anna uns das Programm der kommenden Tage vor: Wir werden uns diesmal ganz auf die Farma Transforma konzentrieren und auf das, was an diesem Ort rund um Helen und Srdjan entstehen will. Gleich nach dem Abendessen fahren wir auf den Hof, wo wir herzlich empfangen werden. Zuerst setzen wir uns zur Meditation. Die Stille ist sofort da, die Verbundenheit ist spürbar, ein grosser Frieden liegt über dem Raum. In der ersten Wir-Runde teilen wir einander mit, was uns dieser Ort bedeutet und gibt. Alle waren schon mehrmals da und fühlen sich verbunden mit den Menschen, ihrer Kraft und Vision für diesen Ort und die Welt. Helen und Srdjan berichten, wo sie im Moment stehen. Die Weiterentwicklung der Farma Transforma soll auf verschiedenen Ebenen geschehen: Der Hof als Ausflugsziel für Interessierte, Familien und Kinder, mit Malkursen, Gemüsemarkt und Treffpunkt; der Hof als Kurszentrum und Modellhof für Permakultur; und schliesslich der Hof als Kern einer regionalen Genossenschaft, in welcher sich kleinere Betriebe zusammenschliessen und zukunftsträchtige Formen des Lebens und Wirtschaftens im ländlichen Raum entwickeln und erproben. Es ist klar, dass das nicht allein geht, sondern dass dazu ein grösseres Netzwerk nötig ist. Auch in der Schweiz gibt es bereits drei Genossenschafter. Helen und Srdjan erzählen, dass im Moment viele Türen aufgehen, dass sie aber auch gelernt haben, gut auf die eigenen Grenzen zu achten. Zum Abschluss singen wir mit viel Freude das Lied, das im Kindergarten von Laktasi zum Ohrwurm wurde, "this little light of mine, I‘m gonna let it shine". Als wir in der Dunkelheit zu unseren Autos zurück kehren, leuchtet das Zendo so warm und hell, dass wir den Schneeregen zuerst kaum bemerken.

 

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